Einkauf in Karatu

Für die zwölf Kinder bereitet die Köchin Mama Alexi täglich das Essen frisch zu. Hierfür werden viele Zutaten benötigt, sodass häufig auf dem Markt in Karatu eingekauft werden muss. An einem Montag begleiteten wir die Hausmutter Mama Maria in das Stadtzentrum. Dort besuchten wir den Markt und kauften unter anderem Fleisch und Süßkartoffeln ein. Dann machten wir uns auf den Weg in die lokale Mühle, wo einheimische Jungen und Männer mithilfe einiger Maschinen den geernteten Mais verarbeiten. Da der Mais hier vor Ort viel angebaut wird und sehr sättigend ist, dient er neben dem Reis als eines der Grundnahrungsmittel. Man verwertet sowohl die ganzen Maiskörner, welche für das lokale Gericht „Makande“ (Mais und rote Bohnen gekocht) verwendet werden, als auch Maismehl, woraus „Ugali“ (Maisbrei) hergestellt wird. An der Mühle angekommen bestellte Mama Maria zwei Säcke Maiskörner und einen Sack Maismehl. Da verarbeiteter Mais nicht auf Vorrat in der Mühle gelagert wird, hatten wir die Möglichkeit, den gesamten Prozess der Maisverarbeitung mitzuerleben.
Zu aller erst werden die geernteten Maiskörner in einem Wasserbecken per Hand vor der Mühle gewaschen. Danach geht es weiter in eine Maschine, die das Korn von der Hülse trennt. Dieser Prozess wird mehrmals wiederholt, sodass nur das pure Korn übrig bleibt. Das Abfallprodukt, welches dabei entsteht, wird als Futter für Schweine verwendet. Zur Herstellung des Maismehls, müssen die puren Maiskörner dann in einer weiteren Maschine gemahlen werden.
Es war sehr spannend, all diese Prozesse zu beobachten, jedoch erschwerte uns die staubige Luft bereits nach kurzer Zeit das Atmen, sodass wir ab und zu an die frische Luft gehen mussten. Wir können uns daher nur ansatzweise vorstellen, wie körperlich strapazierend die tägliche Arbeit in der Mühle für die Männer sein muss.