Kaffeeplantagen

Die Landwirtschaft Tansanias bietet nicht nur unzählige Reisfelder und Bananenbäume, sondern auch Kaffeeplantagen soweit das Auge reicht. Da hier in Karatu vieles noch per Hand erschaffen wird, wollten wir unbedingt herausfinden, wie die Kaffeepflanzen gezüchtet und verarbeitet werden. Hierfür machten wir uns an einem schönen, sonnigen Vormittag auf den Weg zu diversen Kaffeeplantagen, wobei die meisten von Europäern geführt und als „Lodges“ für den Tourismus erweitert wurden. Nachdem wir einen prägenden Eindruck von den luxuriösen Hotelanlagen erhielten, welche eindeutig im Kontrast zu den ärmlichen Dörfern Tansanias standen, hatten wir das Glück, einen Einheimischen bei sich zuhause besuchen zu können, da unser Taxifahrer mit diesem befreundet war. Der Mann besaß eine Kaffeeplantage, die sich direkt vor seinem kleinen Backsteinhaus befand. Dort erntet er die Kaffeebeeren, welche bei der Lese eine rote Farbe haben und in ihrer Hülle zwei Kaffeebohnen enthalten, und verarbeitet diese mit diversen Geräten auf seinem Grundstück. Im ersten Schritt werden die Kaffeebeeren durch eine Art Raspel gedreht, sodass die Hülle abfällt und die Kaffeebohnen zum Vorschein kommen. Danach werden die zunächst noch hellen Bohnen in großen Becken fermentiert, später gewaschen und für ungefähr 15 Tagen auf einem Darren in der Sonne getrocknet. Als nächstes werden die Kaffeebohnen in einem großen Holzmörser so lange gestampft bis sich die äußere Schale löst und die puren Kaffeebohnen (grün) übrig bleiben. Diese werden dann 45 Minuten lang in einem Rohr über einem kleinen Feuer gedreht und somit geröstet. Dadurch erhalten die Kaffeebohnen ihr angenehmes Aroma. Hier in Tansania wird hauptsächlich der Hochlandkaffee, auch Arabica genannt, angebaut und Kaffee der Sorte Robusta findet man eher im Westen Afrikas. Als letzter Schritt wurde uns dann gezeigt, wie mithilfe einer Mühle die Bohnen zu Kaffeepulver gemahlen werden. Nachdem wir alle Verarbeitungsschritte kennengelernt hatten, lud uns der Einheimische auf einen frischen Kaffee vor seinem Haus ein. Fasziniert von der Entstehung und dem intensiven Aroma des Kaffees, kauften wir ihm eine Tüte Kaffeebohnen ab und erhielten dazu einen sehr schönen, handgemachten Beutel von seiner Frau.